En ode til mamma Mama mum

Eine Ode an die Mama – eine anthropologisch äußerst unkorrekte Beobachtung

Eine Ode an die Mama – eine anthropologisch äußerst unkorrekte Beobachtung 1920 2235 Parsley of Happiness

Wenn du selbst keine Kinder hast, bleibt dir meist nichts anderes übrig, als die Mamas und ihre Verhaltenswandel zu beobachten. Erziehungstipps würde ich sowieso keine geben, aber eine Studie der Mamas, da bin ich Spezialist. Reichlich persönlich gesammelte Daten beweisen, dass die Welt der Mamas sich erheblich von anderen Frauen unterscheidet. Ein Ode an die Mama.

Det er ikke til å putte under en concealer, at kroppen endrer seg når du blir eldre. Og det er ikke alltid til det bedre, som en god vin. Etter at du har passert stadiet 3.0 er det ingen vei tilbake.

Eine anthropologisch äußerst unkorrekte Beobachtung:

Eine Ode an die Mama

enn du selbst keine Kinder hast, bleibt dir meist nichts anderes übrig, als die Mamas und ihre Verhaltenswandel zu beobachten. Erziehungstipps würde ich sowieso keine geben, aber eine Studie der Mamas, da bin ich Spezialist. Reichlich persönlich gesammelte Daten beweisen, dass die Welt der Mamas sich erheblich von anderen Frauen unterscheidet.

Ich ziehe ja meinen imaginären Hut vor allen Mamas, ihr seid alle Champions, aber ein wenig komisch seid ihr schon… ;o)

Die neuen Zeitalter

Für Eltern fängt mit Kindern gleichzeitig ein neues Zeitalter an. Ist wohl klar, wie bei jedem großen Ereignis im Leben, fängt mit einem Kind auch eine neue Ära an. Allerdings entsteht damit auch eine neue Zeitrechnung; die Vorher- und Nachher-Rechnung, wie bei Jesu Geburt quasi und wichtige Events werden nur noch in Kindern gerechnet:

Ny tidsregning for mamma / Die neue Zeitrechnung für mama

Photo by Jess Watters on Unsplash

„Das war vor den Kindern“, „In dem Lokal waren wir seit vor den Kindern nicht mehr“, „Seitdem wir Kinder haben, sind wir viel öfter im Schwimmbad.“

Aber auch der „Nachher-Kalender“ wird nicht mehr in Jahre und Monate eingeteilt, sondern, yep, in Kinder:

„Die Hose habe ich gekauft, als Dorothea geboren wurde.“

„Die Garage haben wir zwischen Rüdiger und Rudolphine gebaut.“

„Nein, der Urlaub ist nicht so lange her, der Justin war auch dabei.“

„So kurze Haare hatte ich zuletzt als Coco Michelle mit der Schule anfing.“

Und sobald die Kinder mit der Schule anfangen, kommen die Kinderlosen gar nicht mehr mit.

„Wenn die Schule wieder anfängt, müssen wir unbedingt auf einen Kaffee gehen.“

„Können wir das auf nach den Semesterferien verschieben?“

Wann genau bekomme ich jetzt meinen Kaffee und wann zum Teufel sind die Semesterferien?

Ok, die Schule geht im Herbst los und die Semesterferien sind irgendwann im Spätwinter/frühen Frühling, aber genauer kann ich es auch nicht sagen. Ich muss mich darauf verlassen, dass meine Freundin sich meldet, wenn sie einen Kaffee will.

Oder ich verlasse mich einfach auf meinen altbewährten Zeitrechner, der die Jahreszeiten so genau wie ein Schweizer Uhrwerk angibt.

In die Arbeit fahren geht superschnell/auf allen Langstrecken ist die Hölle los = Schulferien.

In die Arbeit fahren ist ultramühsam/weiter fortfahren: superchillig = Schule.

Überall und uneingeschränktes Verkehrschaos = schulfreier Tag, Zwickeltag, Fenstertag, Schulautonomer Tag und wie sie sonst alle heißen.

Letzterer kann nur von den Antifaltencremeproduzenten erfunden worden sein. Denn am Ende eines solchen Tags brauche ich den ganzen Tegel davon. Manchmal haue ich sogar einen Löffel davon in meinen Kaffee rein, in der Hoffnung auf innere Ausgeglichenheit.

 

Die Handtasche 

Das nächste ist die Handtasche. Klarerweise kommt die Clutch für Mamas kaum mehr in Frage und auch nicht nur Mamas tragen gerne große Shopper-Taschen, aber ich möchte nicht über die Art der Tasche reden, sondern den Inhalt.

Full veske for mamma mama handtasche

Photo by STIL on Unsplash

Eins vorab, solltest du mal auf einer einsamen Insel stranden und du darfst dir eine Person aussuchen, die du mitnehmen darfst, nimm unbedingt eine Mama mit Tasche mit, dann kann nichts mehr passieren.

Wie oft leere ich irgendein Getränk auf (oder noch schlimmer in) die Handtasche? Kein Problem, die Mama zaubert Feuchttücher, Taschentücher und Desinfektionsmittel aus der Tasche, so für alle Fälle. Sie hat auch noch einen Plastikbecher mit, wenn ich mag, denn damit trinkt es sich einfacher als aus der Flasche.

Ein Taschentuch hat doch jeder in der Handtasche, sagst du. Ok, wohl möglich, aber es ist damit nicht getan.

„Ich habe Hunger, gehen wir was essen?“, frage ich.

Die Mama: „Ich habe einen Müsliriegel und eine Karotte in der Tasche, kannst du haben.“

Hm, klingt gesund. Der Müsliriegel hat zwar eine seltsame Delle in der Mitte, die Verpackung ist jedoch noch ganz, er wird nichts haben. Auf der Karotte klebt ein sehr glänzendes Bonbon. Die Mama steckt das Bonbon in den Mund, wischt die Karotte ab und gibt sie mir. Wer sagt, das Leben ist kein Kinderschlecken?

Die Schule hat angefangen, also ist es Herbst, oder umgekehrt. So im Vorbeigehen bemerke ich, dass es kalt geworden ist, die Mama:

„Ich habe eine extra Strickjacke eingepackt, kannst du dir drüberziehen.“

Ich traue mich gar nicht mehr zu erwähnen, dass mein Auto neue Winterreifen braucht, aus Angst davor, was sie wohl dann aus der Tasche ziehen wird.

Das Bewerbungsgespräch

Der Begriff relevante Erfahrung wird mit der Schwangerschaft genauso dehnbar wie die Schwangerschaftsstreifen. Der Lebensmittelpunkt hat sich natürlich geändert, keine Frage, aber der Radar für relevante Information hat sich auch verstellt.

Skrivebord mamma mødre working mum mama mami büro

Photo by rawpixel on Unsplash

Die Bewerbung der Studienabsolventin lässt das Telefonbuch, für die, die das noch kennen, kurzweilig wirken. Hier wird jede Leistung penibel aufgelistet, vom Kuchenverkauf des Pfadfinderklubs in der vierten Klasse, bis über den Wochenend-Job als Zeitungsausträgerin. Und auch die Eröffnungsrede bei dem lokalen Brotbackwettbewerb wurde nicht vergessen. Alles jedoch mit knallharten Lehrbuchargumenten, warum sie das zur besten Kandidatin für diesen Job macht. Das alleine ist eine achtenswerte Leistung.

Ähnlich agieren Männer aller Altersklassen. Hier wird jeder auch so unwichtige Posten gekonnt aufpoliert, aus dem Verantwortlichen für die alljährliche Weihnachtsfeier wird Eventmanager, der Job als Büroaushilfe wird zum Facility Manager und die Oma einmal monatlich auf einen Kaffee auszuführen, ist unter besondere Qualifikationen als Soziales Engagement zu finden.

Dann kommt die Mama und auf dem Bewerbungsbogen kehrt wieder Bodenständigkeit ein.

Bei der Frage, ob sie sich kurz vorstellen möge, legt auch sie los:

„Ich bin verheiratet, habe 3 Kinder, die Agathe Leonora ist 6 und geht jetzt in die erste Klasse, die Leah Chantal ist 4 und ist im Kindergarten und der kleine Kevin Franz Josef Junior ist 25 Monate und ist in der Krabbelstube, die Oma holt ihn heute ab.“

Je-des-Mal!

Es behauptet ja niemand, dass Kevin Junior großzuziehen eine leichte Aufgabe ist, aber wie relevant es für den Job als Debitorenbuchhalterin ist, ist irgendwie nicht ganz klar.

Im Raum herrscht Stille und die Frage nochmals zu stellen wirkt seltsam.

Es ist ja nicht so, dass der Familienstatus ein Geheimnis bleiben soll, aber als ersten Punkt auf der Bewerbung ist auch irreführend. Und die meisten Mamas haben ja sowieso so viel relevantere Erfahrungen auf Lager. Das gehört aber meistens zu dem Vorher-Zeitalter, was wahrscheinlich einfach in Vergessenheit gerät. 

Die erste Post-Schwangerschaftsparty

Für viele sind die Erinnerungen vom ersten Mal Sex ungefähr so: Anfangs herrscht volle Vorfreude, Aufregung und etwas Angespanntheit. Dann kommt einer zu früh, womöglich bevor es so richtig losgegangen ist und schon ist es vorbei. Man schläft wieder ein.

Party Mamma fest / mama feiern mum mami

Photo by Brooke Lark on Unsplash

Ähnlich geht es ab, wenn du mit Mamas zum ersten Mal nach der Schwangerschaft ausgehst. (Lies: ausgehen willst).

Wie ein zielstrebiges Kamel hat sie sich tapfer durch die Schwangerschaft gedurstet. Aber endlich kann die Rose Pamela aus der Flasche trinken und wir trauen dem Dad (mit der Oma als Back-up) zu, dass er einen Home-Alone-Abend bewältigen kann.

Alle Mamas sind inzwischen in ländlichere Gegenden gezogen, denn hier lässt sich Kanye Maximilian viel pädagogischer und wahrscheinlich ergonomischer (wie gesagt, kenne mich nicht so gut aus) großziehen. Also treffen wir uns in der Stadt-Wohnung einer der noch Nicht-Mamas zum Vorglühen.

Die Stimmung ist hoch, fast euphorisch, es wird laut gelacht und gequietscht, als die neugewonnene Freiheit gefeiert wird. Auf dem Tisch stehen Unmengen an Süßigkeiten, Salbeibonbons, After-Eight, Kohlsprossen, Knoblauchbrot, Chilischoten und was man sonst als stillende Mutter nicht essen sollte, und Prosecco, viel Prosecco.

Die Korken knallen und das Leben ist schön. Das erste Glas ist halb leer und der Geräuschpegel erreicht jetzt schon eine neue Höhe. Einige sind bereits in der Philosophie- oder sogar Melancholiephase.

Das Glas ist fast leer und die ersten unterdrücken schon ein Gähnen. Die andere schaut auf die Uhr:

„Halb zehn, es fühlt sich viel später an!!“

Ich gehe kurz aufs Klo und nehme am Weg zurück effizienterweise eine neue Flasche Prosecco aus dem Kühlschrank mit. Im Wohnzimmer sind die Mamas schon beim Aufräumen.

„Wir gehen schon ins Bett, wir sind erledigt, es hat Spaß gemacht. Wir wollen ja genießen, mal alleine im Bett zu schlafen.“

Das Taxi, das uns ins Lokal bringen sollte, kann ich wohl jetzt stornieren. Die Prosecco-Flasche ist nur halb leer, die Snacks bis auf den letzten Krümel aufgegessen.

Aber dafür ist es innerhalb von Minuten blitzblank aufgeräumt. Das muss man den Mamas geben, aufräumen können sie.

Mamma

Photo by Andrik Langfield on

Mama Mothersday Muttertag