Chicago Sonnenuntergang jetlag Großstadt

Schlaflos in Chicago

Schlaflos in Chicago 1920 2881 Parsley of Happiness

Ich bin in Chicago und kann nicht schlafen. Mein Körper führt einen Krieg gegen die Uhr. Einen Krieg, den er nicht gewinnen kann, denn ich bin putzmunter und mein Zeitgefühl ist wie eine Tagesfliege auf Steroiden. Der Jetlag lässt grüßen und dagegen kann man eigentlich nur eins machen: Es mit jeder Faser im Körper genießen!

So bekämpfst du Jetlag:

Schlaflos in Chicago

Ich bin in Chicago und kann nicht schlafen. Mein Körper führt einen Krieg gegen die Uhr. Einen Krieg, den er nicht gewinnen kann, denn ich bin putzmunter und mein Zeitgefühl ist wie eine Tagesfliege auf Steroiden. Der Jetlag lässt grüßen und dagegen kann man eigentlich nur eins machen: Es mit jeder Faser im Körper genießen!

Chicago Jetlag

Foto: Trine Saurstroe

Fliegst du quer durch mehrere Zeitzonen, ist Jetlag kaum zu vermeiden. Die meisten haben ihre eigenen „Geheimrezepte” dagegen und teilen sie gerne, zum Beispiel, sich gleich auf die neue Zeit einzustellen, wenn man in den Flieger steigt, Schlaftabletten im Flieger einnehmen, sich eine Woche vor Abreise auf die neue Zeit umstellen (wie kann das mit einem normalen Job überhaupt funktionieren ?!?!?), und so weiter. Ich habe meinen eigenen Plan, besonders wenn ich Richtung Westen fliege und somit sehr früh munter werde, der lautet: „Go with the flow“.

Zugegeben ich bin ein Morgenmensch. Es ist nicht so, dass ich in der Früh nicht müde bin, trotzdem liebe ich es, früh aufzustehen, besonders, wenn ich nicht muss. Und mit dem Zeitunterschied nach Westen geht das ganz von alleine.

Ein nicht so geheimer Geheimtipp
Sonnenaufgang Sonnenuntergang Lake Michigan Schlaflos in Chicago

Foto: Trine Saurstroe

Chicago war nicht unbedingt geplant, aber jetzt, wo ich da gewesen bin, kann ich es absolut empfehlen. Für die meisten bedeutet ein Großstadturlaub in den USA entweder New York, Los Angeles oder Miami. Und versteh mich nicht falsch, diese Städte sind klasse! Aber falls du schon mal dort warst, oder du hast den Hype schon satt, bevor du überhaupt hingeflogen bist, ist Chicago eine sehr gute Alternative. Besonders um 5 Uhr in der Früh.

Grundsätzlich zahlt es sich immer aus, früh aufzustehen, egal wo du hinfährst. Aber für Kaffeejunkies haben Großstädte einen riesen Vorteil, die Cafés machen sehr früh auf, oder noch besser, einige sperren gar nicht zu. Meines um die Ecke, hat die ersten Bohnen bereits um 4:30 Uhr in die Mühle geschmissen.

Ein weiterer Vorteil daran frühmorgens mit der Sonne aufzustehen, sind die spitzen Urlaubsfotos. Das Licht in der Früh ist der beste „Filter”, den es gibt. Alles sieht gut aus in der Morgensonne. Chicago ist dazu noch so fotogen, dass die Kardashians daneben wie eine Horde lichtscheue Maulwürfe aussehen würden.

Mein Rezept gegen Jetlag sieht also so aus: wenn du nicht mehr schlafen kannst, steh einfach auf, nimm die Kamera mit, hol dir einen Kaffee an der nächsten Straßenecke und mach ein Fotosightseeing.

Chicago morgen Gebäude

Foto: Trine Saurstroe

Chicago ist die Stadt von Al Capone, dem Mafia-König. Und so sieht sie auch aus. Es fühlt sich an, als wärst du mitten in einem Gangsterfilm, egal wo du hingehst. Solide Stahlkonstruktionen, dicke Holzbalken und große Backsteingebäude.

Brücke Chicago Sonnenaufgang

Foto: Trine Saurstroe

Der Industriestil in seinem natürlichen Lebensraum
Schlaflos in Chicago

Foto: Trine Saurstroe

Der Industriestil ist wahrscheinlich nicht in Chicago geboren, aber enge Verwandte sind sie schon. Die Stadt geht quasi über vor unfreiwilliger Schönheit und Kreativität. Es ist also nur logisch, dass Kunst, Design und Architektur hier eine große Rolle spielen. Es gibt die Design-Universität, das Kunstmuseum und Parks voller Skulpturen.

In einer Großstadt wie Chicago mit großen Gebäuden wie Zähnen in einem Gebiss hat die Morgensonne ihre Schwierigkeiten damit einzudringen. Allerdings am Fluss entlang stehen die Odds am besten. Der Fluss verlangt mehr freien Platz als nur eine enge Straße, und hier stehen auch einige der am meisten faszinierenden Gebäude: the Wrigley Building (ja der Kaugummi), Willis Tower (bis 1989 das höchste Gebäude der Welt, nicht wirklich am Fluss, aber auch nicht zu übersehen), Trump Tower, du musst ja den Mann nicht mögen, um das Gebäude cool zu finden. Aber auch viele schöne Brücken, wie die über Wells Street, worüber auch the Loop den Fluss quert. Die bekannte Chicago Bahn, die über Straßenebene geht, hat in mehr Hollywoodfilmen „mitgespielt“, als viele B-Schauspieler.

In der Früh sind kaum Menschen auf der Straße, nur der eine oder andere Mann im Anzug, entweder am Weg ins Büro oder nach Hause, um diese Zeit lässt es sich schwer sagen. Und ein topmotivierter Straßenmusiker grüßt energisch fröhlich, wenn er vorbeigeht.

Chicago hat einen Ruf, der ihn weit nach oben auf die Kriminalitätsrangliste setzt. Der Ruf wird leider auch von Statistiken untermauert. Allerdings ist die Stadtmitte unfassbar gemütlich und sicher. Man soll immer vorsichtig sein, wenn man reist, aber es ist kein Grund, Chicago von der Reisezielliste zu streichen. Du würdest auf jeden Fall viele spektakuläre Fotos verpassen.

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Die hier kannst du ruhig probieren:

Restaurant in Chicago Loop

Best breakfast: West Egg Cafe, 620 N Fairbanks Ct., Chicago
Außer du bekommst einen Tisch am Fenster, kommst du nicht wegen der Einrichtung hierher. Dafür bekommst du eine riesen Portion überdurchschnittlich gutes amerikanisches Frühstück. Eine gute Basis für einen Tag mit Shopping. Vertrau mir, du wirst es brauchen.

Lovely Lunch: Atwood, 1 West Washington St., Chicago
Eine wunderschön eingerichtete Bar/Restaurant im gleichnamigen Hotel. Bottomless Tee und gutes Essen. Aber das größte Plus bekommt der gut gewachsene Bartender, der die Kunst beherrscht, unsichtbar zu sein, aber auch die Gäste zu unterhalten – gleichzeitig! Nimm einen Platz an der Bar.

Delicous Dinner: Uno Pizzeria & Grill, 29 E Ohio St, Chicago
Diese Kette hat mittlerweile Restaurants fast in der ganzen Welt. Aber in diesem Restaurant wurde im Jahr 1943 Chicagos Hausgericht Nummer 1 zum ersten Mal gekocht: die Deep Dish Pizza. Die Einrichtung ist nicht was man von einer Touristenfalle erwartet, und das in positivem Sinne. Hier hat sich seit 1943 kaum was verändert. Nur eine Warnung vorab: es hat nichts mit Pizza zu tun. Je schneller du dich damit abfinden kannst, desto mehr wirst du die Mahlzeit genießen.