Weihnachtsfilme bekommen nie gute Kritiken, werden aber trotzdem zu Klassikern, die wir gerne jedes Jahr sehen wollen. So ist es auch mit Die Familie Stone.

Sarah Jessica Parker sorgt für so viele »Das hast du gerade nicht gesagt!-Momente«, in noch einem Film, wo wir uns 7 Geschwister wünschen, die jedes Jahr für Weihnachten nach Hause kommen (ich frage mich immer, was ist mit den Familien der anderen Hälfte, aber das sind wohl nur Bagatellen).

Noch ein Beispiel dafür, dass genug Geld auf den Tisch kommt, kann der Film so schlimm werden? Bis zum Rand mit Schauspielern am oberen Ende der Gehaltskala, ein Haus, das allzu groß (lies: zu teuer) für den sonstigen Lebensstandard der Familie ist, aber wir lieben es.

Das Haus ist mit durchschnittlicher Weihnachtsdeko gefüllt, die willkürlich platziert zu sein scheint. Nichts ist durchschnittlich oder willkürlich in diesem Film, nur gekonnt gemütlich gemacht.

Und plötzlich wird ein altvertrautes Lied nie wieder das gleiche …

Englisches Weihnachten ist oft etwas over-the-top für meinen Geschmack. Zu viel Karneval, kitschige Papierhüte und Konfetti und zu wenig schlichte, solide, warmwuschelige Weihnachtsstimmung. Tatsächlich Liebe weicht den schlimmsten Hüten aus und wird jedes Mal, wenn man ihn sieht, besser und besser.

Ich wundere mich manchmal, ob dieser Film auch immer als Weihnachtsfilm gedacht war, oder ob es einfach eine romantische Komödie war, die zufällig gerade vor Weihnachten spielt. Ist aber egal.

Doch das Haus von Liam Neeson ist Architektur und Design auf einem hohen Level. Colin Firths Ferienhaus in Portugal hat wenig mit Weihnachten zu tun, aber so ein Haus wollen wir alle. Oder ist die lofty Wohnung von Andrew Lincoln (der die handgeschriebenen Poster an Keira Knightley schreibt) dein Ding. Kreativ und offen und Kunst bis zur Decke gestapelt

Egal, hier gibt es reichlich an Weihnachtssnacks für einen guten Weihnachtsfilm.

Ein neueres Modell aus der Weihnachtsfilmgarage und aus einer immer länger werdenden Reihe von Netflix eigenen Weihnachtsproduktionen.

So sicher, wie dass die Weihnachtsdeko bereits im August in den Geschäften auftaucht, füllt jeder, der eine Kamera halten kann, den Markt mit Weihnachtsfilmen bereits ab Anfang November.

Nicht alle sind gut, oder lass es mich anders sagen: die meisten sind schlecht. Aber wie wir wissen, auch ein blindes Huhn findet mal ein Korn und in dem Haufen von neuen Weihnachtsfilmen müssen auch einige wenige davon ganz passabel werden.

The Princess Switch ist genau das: passabel. Wie alle amerikanischen Weihnachtsfilme, wo ein amerikanisches Mädchen, wie ein frischer Wind in den verstaubten europäischen Königshäusern hineinweht, gibt auch dieser Film ein hoffnungslos fehlerhaftes Bild der Monarchie wieder. Aber ich befürchte, das wird sich demnächst nicht ändern. Das hat ja nicht mal in der wirklichen Welt funktioniert?!?!?

Aber so rein einrichtungs- und dekomäßig ist die Bäckerei der Hauptperson ein feines Weihnachtsgemütlichkeit-Highlight. Und die Unterkunft während sie im Königreich Belgravia (really???) sind, hat zwar nichts mit europäischer Architektur oder Design zu tun, aber darüber können wir hinwegsehen (und auch nächstes Jahr und das Jahr danach, und …)

Es gibt zwei von diesen Filmen und beide sind absolut ok.

Hallmark ist für ihre jährliche Busladung an neuen Weihnachtsfilmen bekannt. Ich würde nicht sagen, dass sie politisch korrekt sind, sondern eher moralisch korrekt. Sie enden mit einem Heiratsantrag, nachdem sie sich gerade Mal 2 Wochen kennen und ehe sie was Uneheliches anstellen können. Schneeweise Menschen soweit das Auge reicht und völlig frei von LGBTQ Sie werden zwar immer besser, aber sind immer noch sehr auf der „moralischen“ Seite.

In Mrs. Miracle sind die Hauptprotagonisten gar keine Heiligen und gleich geheiratet wird auch nicht. Also tanzen sie etwas aus der Klischee-Reihe, ok, so kannst du nach 5 Minuten erraten, wie es ausgeht, aber das ist doch fast immer so, oder? Ich wette, im nächsten Avenger-Film retten sie zum Schluss die Menschheit der Welt, das Universum oder was sie auch diesmal retten müssen.

Und ganz ehrlich, werden wir nicht alle ein ganz wenig enttäuscht, wenn das Happy End ausbleibt?

Eben – also beschweren wir uns nicht. Die Mrs.-Miracle-Filme haben schöne Häuser und Wohnungen, sind überall dekoriert und sind mega-weihnachtlich. Was willst du mehr?

Was ist es mit New York und Herbst und Weihnachten, die wie Keks in Ausstecher zusammenpassen? Eine Szene mit schneebedecktem Central Park und die Weihnachtsstimmung ist gerettet.

Hallmark hat dieses Konzept allerdings perfektioniert. Egal wo der Film sonst abspielt und egal worum es in dem Weihnachtsfilm geht, jeder Film startet mit fetzigen Weihnachtsliedern und ein paar 0-8-15-Bildern von New York im Schnee. Und was soll ich sagen? Es funktioniert.

Deshalb ist auch Home Alone 2: Lost in New York wie ein Heimspiel für Weihnachtsfilme. Auch wenn der erste Film gut ist (die Produzenten hätten wirklich nach 2 Filmen aufhören sollen) und die beiden Weihnachtsfilme erstklassige Weihnachtsunterhaltung für die ganze Familie sind, bleibt der Lost in New York mein Favorit.

Der erste Teil in dem McCallister-Haus ist ein Crash-Kurs in amerikanischer Traditionsweihnachtsdeko. Aber nachher möchtest du nur in den weihnachtsdekorierten Straßen New Yorks spazieren. Und die Lobby im Hotel! Eines Tages werde ich auch hier vor Weihnachten wohnen.

Es ist so viel Falsches bei diesem Film. Besonders wenn es um den Feel-Good-Faktor geht. Er nimmt alles, was wir an Weihnachten lieben, alles Kitschige und Zuckersüße, und stampft es tief in den Dreck.

Aber dann gibt es die Weihnachtsdeko und Weihnachtshygge, was nur so ein Blockbuster kann. Und zum Schluss, quasi die Moral der Geschichte, ja, du hast es erraten, sind Freunde, Familie und Weihnachtstraditionen das Beste, was es gibt.

Etwas unkonventionell erzählt, aber trotzdem ist der Film es wert, den Glühwein und die Kekse auszupacken und einen Abend damit zu verbringen. Die Frage ist nur: ist blaue Weihnachtsdeko es wert, daran festzuhalten?

Ist er ein Weihnachtsfilm, Herbstfilm oder ein Film, der zufällig rund um Weihnachten passiert? Nicht leicht zu sagen, aber hier kannst du jedes Kästchen auf der Feel-good-chick-flick-Liste ankreuzen. Außerdem gibt es so viele schlechtere Weisen, den Winterabend zu vergeuden.

Auf der anderen Seite hat er weniger Weihnachtsdeko. Die Wohnung von Sandra Bullock ist nett genug für eine Person, die Luxuswohnung ihres „Zukünftigen“ ist, wenn auch etwas steril, sehr schick und das Haus der neuen Familie ist vollgeladen mit altbekannter, übertriebener Weihnachtsdeko.

Vielleicht eine kleine Lektion, wie es nicht gemacht gehört. Also können wir auch hiervon was lernen. Gerade genug, damit so ein guilty pleasure von einem Film, doch nicht so guilty wird.

Dies ist eine Serie und kein Film, aber mit etwas Ehrgeiz kommst du in zwei Abenden (max.) durch.

Wenn du nach Weihnachtsfilmen suchst, die nicht schräge Komödien oder so richtige Kinderfilme sind, wirst du schnell in der unendlichen Abwärtsspirale von knöchelseichten, Herzschmerz-Filmen gefangen, die Lichtjahre von „keeping it real“ und unvorhersehbaren Twists und Turns entfernt sind.

Und dann hast du Weihnachten zu Hause. Ungeschminkter als uns lieb ist, aber auch sehr erfrischend. Natürlich gibt es Stereotypen, aber nichts ist schöner gemacht, als es tatsächlich ist.

Nur unendlich viel skandinavische Weihnachtsdeko und ich wette, du kannst den Schluss nicht erraten.

Womöglich musst du diesen Film ein zweites Mal sehen, ehe du ihn zu deiner Weihnachtsfilmplaylist hinzufügst. Zumindest ist es mir so gegangen. Beim ersten Mal fand ich den Film düster und fast deprimierend, weit und breit kein „O du Fröhliche“ oder „Rockin’ around the Christmastree“ in Sicht. Ich habe ihn aber doch ein zweites Mal angeschaut und der Film wird nur besser und besser, und weihnachtlicher und weihnachtlicher.

Diane Keaton trägt immer noch die gleichen Klamotten, die sie in den letzten 20 Filmen getragen hat, aber warum muss sie auch in jedem Film singen? Amanda Seyfried spielt auch mit und sie kann singen, verdammt gut sogar! Sie darf aber keinen Ton singen. Warum denn bloß?

Abgesehen davon, ist dies wirklich ein wärmender Feel-good-Film. Das Diner, das (wieder mal) übergroße Haus, die Shoppingcenter, alles hell und warm und voller Weihnachtsdeko. Keine Ahnung, warum ich den Film als düster beschrieben habe.

… to be continued