So gelingt das Arbeiten mit Maleracryl

Bis vor einigen Jahren war ich so naiv und dachte, Handwerk wäre Millimeterarbeit, die immer bis auf den kleinsten Millimeter exakt zusammenpasst. Wenn nicht, machst du es schlecht. Handwerken ist ohnehin nur für Profis.
Dann habe ich Maleracryl entdeckt, quasi ein Tipp-Ex für Handwerker. Das war die Rettung.
Davor war jedes Handwerk-Projekt mit Bauchweh verbunden. Denn einen kleinen Spalt gibt es immer. So habe ich jedes DIY-Projekt mit Unzufriedenheit abgeschlossen und gedacht, dass DIY-Projekte nie mein Ding wären. Es gab immer Unebenheiten, Schlitze und sonst was.

Aber ehe dies sich in einen Jammer-Blogartikel voller Selbstmitleid und Semperei entwickelt, komme ich zum Punkt.
Ich habe entdeckt, dass sogar die Profis auch nicht auf den Millimeter genau arbeiten können. Hah, ich habe es gewusst! Sie schummeln alle. Stattdessen haben auch sie kleine „Blemishes“ und Spältchen mit Maleracryl korrigiert. Mein neues Wundermittel.
Es ist wie ein Concealer für DIY-Projekte. Und jede Frau, die ein Gesicht hat, weiß: Concealer brauchst du. Und je älter die Frau, umso mehr Concealer brauchst du, um das Gesicht wieder auf Vordermann zu bringen (ich weiß, wovon ich rede). Das gleiche gilt auch für Häuser.

Maleracryl ist nicht superschwierig zu verwenden, trotzdem gibt es ein paar hilfreiche Tricks, die ich mit der Zeit und viel herumprobieren aufgeschnappt habe. Diese sparen dir viel Mühe und Zeit und sichern dir ein schönes Ergebnis, natürlich. Damit du dir diese klebrige, aber nicht wirklich schmerzhafte Lernkurve ersparst, teile ich sie mit dir:

Maleracryl trägt viele Namen und Varianten. Die schnelltrocknenden Sorten sind einfach praktisch. Steht aber alles auf der Packung. Schnelltrocknend sind alles under 1 Stunde.

Du brauchst diesen Gummichip, den man zu diesem Job nimmt. Ich habe lange die bloßen Finger verwendet, das ist nicht ganz falsch, aber es geht besser mit so einem Ding. Du bekommst einen sauberen, geradlinigen Strich und weniger Schmiererei.

3. Bevor du loslegst, brauchst du einen kleinen Behälter mit Wasser und einen großzügigen Spritzer Geschirrspülmittel. Du tauchst den Chip rein vor jedem Vorgang. Sonst klebt das Maleracryl überall, inklusive dem Chip und im schlimmsten Fall gar nicht dort, wo du das Maleracryl brauchst. Darüber hinweg, ist es einfach, Verschmiertes und Kleckser mit gutem Seifenwasser weg zu wischen.

Zudem brauchst du eine Küchenrolle. Es gibt so viele Gründe dafür, also vertrau mir einfach und halte eine Küchenrolle in Reichweite, wenn du loslegst.

Alles über 5 mm ist zu viel. Ist der Spalt breiter als 5 mm, solltest du ein anderes Mittel überlegen, um ihn zu dichten. Nimm lieber Spachtel oder Holzkitt, sonst wird es nur Schmiererei. Außerdem geht das Maleracryl ein, wenn es trocknet und macht eine Einwärtsdelle. Du wirst also ohnehin den Spalt sehen.

Auch wenn die Verpackung es behauptet, es ist höchst unwahrscheinlich, dass das Maleracryl sich schleifen lässt. Es bildet schnell kleine „Fussel“, die aber festkleben und schmutzig aussehen. Für Schrauben- oder Astlöcher bist du mit Holzkitt besser aufgehoben.

7. Das Wunderwuzzi: Malerkrepp. Wenn du alles nachher streichen wirst, ist es nicht so wichtig. Brauchst du dagegen eine gerade Kante, muss das Malerkrepp her. Das gilt besonders, wenn der Untergrund nicht 100 % eben ist. Zum Beispiel zwischen Sockelleiste und Holzboden. Der Maleracryl wird sich in der Maserung des Holzes verteilen und die Kante wird fransig. Um das zu vermeiden, verwendest du Malerkrepp. Du musst das Malerkrepp so richtig fest in die Struktur der Holzmaserung reindrücken, damit es ganz dicht ist. Wenn du mit der Fuge fertig bist, ziehst du den Maleracryl sofort ab. Wartest du zu lange, kann es sein, dass du die ganze Fuge mitreißt.

So, dann kannst du loslegen. Falls du es noch nie gemacht hast, bin ich sicher, dass es dich umhauen wird, wie schön das Ergebnis wird.

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Viel Spaß mit deinem Projekt!