DIY-Anleitung Fliesenlegen und Verfugen:
Authentische Ziegelwand mit Klinker
Riemchen oder Klinker zu einer Ziegelwand zu verlegen, ist fast genau wie Fliesenlegen sonst. Es sind nur ein paar Dinge, die du beachten solltest. Aber dann steht zwischen dir und der coolsten Wand in der Wohnung nichts mehr.
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Klinker ist so viel mehr als Industriestil
Es ist lange her, seitdem wir dachten, dass der einzige Weg zu einer rustikalen Ziegelwand wäre, den Putz in einem alten Haus abzukratzen und hoffen und beten, dass sich unterhalb eine schöne originale Ziegelwand befindet.
Das tut niemand mehr. Der Industriestil, der die Klinker mit Leidenschaft feiert, hat viele neue Möglichkeiten (und Produkte auf den Markt) gebracht. Jetzt gibt es Riemchen und Verblender in allen Formen, Farben und Abnutzungsgraden.
Der Stil hat für dieses Mal seinen Höhepunkt womöglich erreicht, aber der Hype um Klinker und Ziegelwände lebt weiterhin. So eine Wand kann einen Raum von OK zu supersexy in Rekordgeschwindigkeit katapultieren. Egal welchen Stil du hast.
Mehr über Wände mit Struktur
Dies ist ein neuer Beitrag in einer Serie über Wände mit Struktur. Die Wohnung, die ich gerade renoviere, ist mitten in der Altstadt, mit großen nahezu quadratischen Wänden. Allerdings sind die Wände glattgeputzt, die Fenster alugrau und die Räume allgemein von jeglichem Sexappeal befreit.
Überraschend vielleicht, denn es handelt sich hier um einen Neubau, aber gar nicht untypisch. Viele neue Häuser und Wohnungen verfügen über eine großzügige Raumaufteilung, aber sind gänzlich ohne Persönlichkeit und im Endeffekt sehr schwer einzurichten.
Damit ist nicht gesagt, dass alle Räume mit glatten Wänden und Alufenstern fad erscheinen. Jedoch werden mir oft Bilder von Räumen gezeigt, voller hochwertiger, matchender Möbel, gefolgt mit der Frage „Was fehlt hier?“ Genau das meine ich.
Ich würde gerne „Seele“ antworten, aber das ist keine selbsterklärende Antwort und ganz ehrlich, bringt niemanden weiter. Eine bessere Antwort ist sehr oft „etwas Struktur“. Wie zum Beispiel eine Wand mit Riemchen.
Manchmal ist eine Ziegelwand einfach authentischer
Ich habe meinen eigenen Rat befolgt und ein paar Wände in der Wohnung mit Klinkern verlegt. Wir befinden uns in der Altstadt, hier sind ohnehin Ziegelwände und sichtbare Installationen natürlicher als glatte Flächen und gerade Linien.
Ich hatte noch einige Riemchen von einem alten Ziegelwand-Projekt übrig, also hat es sich angeboten.
Die Vorgehensweise ist wie bei „normalen“ Fliesen, außer ein paar Unterschieden (wie die deutsche Grammatik: einfach den Regeln folgen, außer bei den Ausnahmen). Die Unterschiede wurden mir auch teilweise erst unterwegs klar. Aber nichts, was nicht zu bewältigen war.
Wie lege ich Klinker Verblender
Um die Spannung nicht unnötig lange zu halten, fange ich gleich mit den Unterschieden an, wie Verblenderlegen sich von anderen Fliesen unterscheidet und was gleich ist. Hast du schon mal Fliesen verlegt, ist diese Info wahrscheinlich ausreichend, damit du nachher alleine weitermachen kannst.
Bist du immer noch unsicher, folgen alle Infos, die du brauchst, später im Beitrag.
Was bleibt gleich:
Kleber:
Du verwendest den gleichen Kleber für Klinker wie für andere Fliesen. Zudem kannst du auch Hurtig-Kleber, auch Schnell-Mörtel oder Reparatur-Mörtel genannt, verwenden. Im Notfall geht auch Montage-Kleber.
Technik:
Die Technik bleibt auch gleich. Fliesenkleber mit Zahnspachtel auf Riemchen auftragen und Riemchen auf die Wand kleben. Easy!
Was ist unterschiedlich:
Verlegemuster für Fliesenspiegel:
Normale viereckige Fliesen werden für gewöhnlich Ecke-an-Ecke oder wie es richtig genannt wird: im Kreuzverband verlegt. Damit hast du viele Anhaltspunkte, andererseits müssen die Fliesen auch wirklich gerade verlegt werden, sonst siehst du es sofort.
Da die Verblender wie Klinker aussehen sollen, willst du in 97 % der Fälle (ich überlasse 3 % für eventuelle Ausnahmen, die mir hier gerade nicht einfallen …) die Verblender im Halbverband verlegen oder für uns Anfänger: Ziegelwandmuster. Dafür brauchst du Fugen-T’s statt Fugenkreuz!
Fugenbreite:
In den letzten Jahren ist es mehr und mehr trendy geworden, die Fugen auf ein Minimum zu reduzieren. Total in Ordnung, du kannst die Fugen so schmal oder breit lassen, wie du magst.
Die Verblender sollen jedoch, wie jetzt oft erwähnt (sorry), wie eine Ziegelwand aussehen und Ziegelwände haben eine breitere Fuge. 1 cm breite Fuge ist ein guter Ausgangspunkt. Mit anderen Fliesen verglichen, ist das sehr viel, aber was sollen wir tun? Wenn es natürlicher aussieht, ist es halt so.
Ein paar Denkanstöße bevor wir loslegen:
Wie authentisch soll die Ziegelwand werden?
Klinker sind nicht flach
Wir haben bereits klargestellt, welche Verlegemuster und Fugenbreite am realistischen aussehen. Jetzt müssen wir uns Gedanken über andere 3D-Effekte machen, falls sie relevant sind.
Die Klinker sind nicht flach, wie andere Fliesen, sondern ein Kubus.
Das bedeutet, willst du, dass deine Ziegelwand nach außen stehende Ecken haben soll, müssen deine Riemchen auch Eckteile haben. Sprich eine Front- und eine Seitenseite oder „L“-förmig, wenn das mehr Sinn macht.
Ich erwähne es nur extra, weil nicht alle Produzenten solche Eckteile im Sortiment haben.
Achtung: Dies ist nur aktuell, wenn deine Ecke nach außen steht, geht die Ecke nach innen, wie zwischen zwei Wänden in einem Raum, kannst du mit flachen Riemchen weitermachen.
Wenn du keine Eckteile bekommst, kannst du versuchen, die Klinker mit Flex und Gehrung zuzuschneiden. Also zwei Fliesen auf Gehrung zuzuschneiden und um das Eck so zu verlegen. Das bedeutet aber auch, dass deine Flex-Fähigkeiten auf einem ganz anderen Level als meine sind, aber nur zu!
Oder es ist dir gänzlich egal und du legst den flachen Verblender rund ums Eck. Es ist dann klar ersichtlich, dass es sich hier nicht um eine echte Ziegelwand handelt, aber warum der unnötige Stress, hab’ ich recht?
Auch die Fugen sind nicht flach
Das nächste zu bedenken sind die Fugen. Eine echte Ziegelwand entsteht, indem eine Reihe Klinker auf die nächste gelegt und mit Mörtel zusammengeklebt wird. Aus vielen Gründen sollten die Fugen nicht bündig mit den Klinkern sein, das ist nicht natürlich.
Es wird immer eine gut sichtbare Rille zwischen zwei Klinkern sein, also für eine authentische Ziegelwand sollen die Fugen tiefer sein als die bei normalen Fliesen.
Was du brauchst:
Material
Riemchen / Klinker / Verblender
Yep, viele potensielle Namen. Riemchen sind mittlerweile fast in jedem Baumarkt und Fliesenladen erhältlich. Wie vorher erklärt, soll deine Wand um eine nach außenstehende Ecke gehen, daher solltest du sicherstellen, dass deine Riemchen auch als Eckteile erhältlich sind.
Fugen-T’s oder T-Kreuzstücke
Diese findest du meistens unter „Fugenkreuze“, aber für Klinker brauchst du kein Kreuz, sondern ein „T“.
T’s mit einer Breite von 1 cm passen gut zu einer Ziegelwand.
Brauchst du Fugenkreuze wirklich? Yep! Es macht den Job so viel einfacher und schöner. Außerdem haben die Riemchen doch etwas an Eigengewicht und wenn dazwischen nichts ist, werden sie nach unten verrutschen, bevor der Fliesenkleber ganz getrocknet ist.
Klarerweise kannst du auch andere Hilfsmittel verwenden. Beim ersten Mal hatte ich vergessen Fugen-T’s zu besorgen. Da habe ich einfach irgendwelche Leisten verwendet. Das Problem ist aber, du brauchst genug Hilfsmittel für die ganze Wand. Es ist unglaublich, wie lange die Klinker verrutschen können, ehe sie ganz festhängen. Wenn du zu früh die Passstücke herausnimmst, verrutschen die Klinker.
Anderseits, wenn du Passstücke verwendest, die nachher wieder entfernt werden, musst du aufpassen, dass sie nicht festklemmen. Je rustikaler die Riemchen sind, umso rauer und uneben ist die Oberfläche. Sie können sich leicht in den Passstücken „festbeißen“, sodass sie sich gar nicht entfernen lässt oder die Riemchen gehen auch mit. Sehr schade.
Die Fugen-T’s können in der Fuge bleiben und werden ohnehin mit Fugenmasse zugedeckt. Sie sparen somit viel Zeit und potenziellen Ärger.
Fliesenkleber
Geh zum Baumarkt und nimm den ersten Fliesenkleber, den du siehst. Du brauchst den „einfachsten“ Kleber, der nichts anderes können soll, als kleben.
Klinker zählen als kleine Fliesen und außer du bist wirklich im Bad oder draußen und brauchst was für Feuchträume oder Frost, kannst du hier fast keinen Fehler machen.
Hast du ein kleineres Projekt, kann es sich lohnen, Fertigkleber zu nehmen. Es ist auf Dauer teurer, aber es geht wirklich schneller, ist sauberer und du musst dich nicht mit mühseligen Mischverhältnissen befassen.
Ich habe sogar Montagekleber verwendet. Ist mit Abstand die schnellste und einfachste, aber auch die teuerste Methode. Es ist jedoch nicht ganz unproblematisch. Klinker sind staubtrocken und der Kleber sollte viel Flüssigkeit enthalten, damit die Klinker auch gut halten. Montagekleber ist eher pampig und trocknet zu schnell, und haftet im schlimmsten Fall nicht gut an den Klinkern. Für eine kleine Fläche ist es ok. Für eine Wand würde ich zum richtigen Fliesenkleber greifen.
Fugenmasse
Bei der Wahl der richtigen Fugenmasse solltest du eine Sorte nehmen, die für eine Fugenbreite von 10 mm oder mehr geeignet ist. Eine Fugenmasse für schmalere Fugen ist oft zu fein und rinnt aus den Fugen aus, ehe sie getrocknet ist.
Ich habe einen ganz normalen Hurtig-Mörtel verwendet, weil ich das daheim hatte und ich wollte eben einen so authentischen Look wie möglich für meine Ziegelwand. Die Klinker werden schließlich auch mit Mörtel gebaut. Das Ergebnis ist gut geworden.
Werkzeug:
Flex
Das Problem mit dem Verlegemuster Halbverband (Ziegelwandmuster) ist, dass du mindestens alle zwei Reihen die Klinker abschneiden musst. Ist so.
Und auch, wenn die Klinker meist poröser und weicher sind als zum Beispiel Keramik-Fliesen, ist eine Flex für die Schneidearbeit sehr praktisch.
Wasserwaage
Die Fugen-T’s sind praktisch und als Abstandhalter super. Du solltest allerdings trotzdem immer wieder kontrollieren, dass deine Riemchen-Reihen keine Schlagseite bekommen, sprich schief werden. Eine Wasserwaage brauchst du.
Maurerschnur
Mein neues „Super-Werkzeug“! Vielleicht eher ein Hilfsmittel als Werkzeug, aber so genau sind wir hier auch wieder nicht.
Klar, mit einer Wasserwaage und Messband wird der Job auch erledigt, aber eine Maurerschnur ist sooo praktisch. Nichts ist einfacher, als eine Schnur zwischen zwei Punkten zu spannen.
Kübel für Fugenmasse und Fliesenkleber
Ein alter, aber sauberer Wascheimer, Farbkübel, Mülleimer – sind alle ok. Alte Farbkübel, die, wenn sie leer sind, auch ganz sauber geworden sind, eignen sich perfekt dafür. Ich sammle immer alte, leere Kübel, wenn ich sie ganz reinigen kann. Sie sind genau für diesen Zweck immer superpraktisch zu finden.
Maurerkelle
Die Maurerkelle wird quasi für alles verwendet. Du kannst sie zum Kleber oder Fugenmasse mischen (falls du kein anderes Rührwerkzeug hast), du hebst damit die Masse aus dem Eimer, füllst damit die Fugenspritze etc. Die Maurerkelle ist sozusagen die Kartoffel der Maurerarbeit.
Zahnspachtel
Die Zahnspachtel oder Zahnkelle kann sich für Nicht-Profis als übertrieben anfühlen. Die Tatsache ist, damit kannst du den Fliesenkleber am besten und ebensten auf der Fliese verteilen. Wenn dein Budget nicht supereng ist, solltest du dir eine Zahnspachtel gönnen.
Fugenpistole und/oder Plastiktüte
Keine Ahnung, wie weit ich ohne die Fugenpistole gekommen wäre. Wahrscheinlich nicht sehr weit.
Bei „normalen“ Fliesen wird die Fugenmasse großflächig über die Fliesen verteilt und in die Fugen eingearbeitet. Nachher wird überflüssige Fugenmasse weggewischt.
Das kommt mir bei den Riemchen als unnötig viel Patzerei vor. Außerdem war ich mir unsicher, wie sauber ich nachher die Fliesen bekomme.
Eine Mörtelspritze, Fugenspritze, Mörtelpresse (hat sehr viele unterschiedliche Bezeichnungen) funktioniert genauso, wie du erwartest. Du füllst sie mit Fugenmasse auf und spritzt die Masse in die Fugen hinein.
Es ist harte Arbeit, aber dafür sparst du dir einen Besuch im Fitnessstudio.
Alternativ kannst du auch eine Plastiktüte nutzen. Es ist wie eine Creme-Spritze beim Backen. Ähnlich schneidest du eine Ecke von der Tüte ab in der Größe, die du brauchst. Ich habe zusätzlich zu der Mörtelspritze auch eine kleine Tüte mit einem kleinen Loch verwendet, für die ganz kleinen Schlitze. Die Tüte sollte allerdings nicht zu dünn sein.
Alte Pinsel
Hier sind wir womöglich bei meinen ganz persönlichen Methoden, aber es funktioniert! Nachdem du die Fugenmasse mit der Fugenspritze in die Fugen gespritzt hast, drückst du die Masse, wenn nötig, mit dem Finger nach. Dann streichst du mit einem leicht befeuchteten Malerpinsel über die Fugen, damit die Masse schön gleichmäßig wird und um evtl. Schlitze zwischen Klinker und Masse zu schließen.
Es klingt komisch, aber so bald du anfängst, verstehst du, was ich meine.
Die Borste muss einigermaßen weich sein, aber der Pinsel muss keinesfalls neu sein. Kauf lieber einen neuen Pinsel für dein nächstes Malerprojekt, und nutze deinen alten, wuscheligen Pinsel für diesen Job.
Stahlbürste
Ein weiteres Exemplar meiner persönlichen Techniken, aber das Ergebnis passt. Wenn die Fugenmasse gut fest, aber nicht ganz vollkommen trocken ist (1-2 Stunden nachher), verwende ich die Stahlbürste über den Fugen.
Dies hat 2 Zwecke.
1: Damit entferne ich überflüssige Fugenmasse, die sich auf den Klinker verirrt hat. Nicht zu fest, am Anfang. Versichere dich, dass deine Riemchen es auch aushalten. Meinen hat es nichts ausgemacht.
2: Die Kanten rund um die Klinker freiputzen und sicherstellen, dass die Fugen min. 3 mm hinter der Klinkerkante aufhören. Die Ziegelwand sieht am besten aus, wenn die äußere Kante der Klinker frei und sauber ist.
Es geht wieder darum, die Ziegelwand so authentisch wie möglich aussehen zu lassen. Es ist eher unnatürlich, wenn Klinker und Fugen bündig sind.
Eine Runde mit der Stahlbürste zum Schluss macht perfekte, authentische Fugen.
Ein kleiner Kübel Wasser und ein feuchter Fetzen
Selbsterklärend vielleicht, ich erwähne es aber trotzdem. Während der ganzen Vorbereitungen und der Ehrgeiz endlich angefangen hat, ist es leicht zu vergessen. Und plötzlich stehst du da mit den Händen voller Klinker, Fugenmasse und Kleber und brauchst dringend einen Fetzten und Wasser. Also, ich hab’ es dir gesagt.
Klinker verlegen
Dann legen wir los. Die Vorgehensweise ist ab jetzt recht einfach.
1.
Versichere dich, dass du alle Werkzeuge und Hilfsmittel in Reichweite hast. Außerdem stauben die Klinker beim Schneiden unfassbar viel. Wenn es geht, solltest du überlegen, das Schneiden nach außen zu verlegen. Wenn nicht, musst du alle Türen zu den Nachbarzimmern gut schließen und im besten Fall den Raum komplett leerräumen. Gut waschbare Möbel kannst du zudecken und stehen lassen. Nachher gut saugen, bevor du mit Wasser putzt. Je nach Klinker und Menge Staub schmierst du einen roten Brei herum, wenn du zu früh nass wascht
2.
Schütze den Boden vor der Wand mit einer Plane. Ein seitlich aufgeschlitzter großer Müllsack reicht. Die Plane muss nicht superbreit sein, aber es wird direkt unterhalb der Wand immer Putz und Kleber herunterfallen.
3.
Mische den Kleber wie auf der Packung angegeben.
4.
Fang unten bei dem Boden an und lege Reihe für Reihe nach oben. Hast du Ecken, die du mit Eckteilen verlegen wirst, solltest du bei der Ecke anfangen und dich nach außen arbeiten.
5.
Meiner Erfahrung nach brauchst du weniger Kleber, als du denkst. Achte eher darauf, dass du viel von der Riemchenoberfläche mit Kleber bestreichst, dafür soll die Kleberschicht aber ganz dünn sein.
6.
Setz ein Fugen-T nach jedem Klinker, damit du immer den richtigen Abstand hast und die Klinker können nicht verrutschen. Wenn du nicht jeden Klinker mit der Wasserwaage kontrollierst (ich finde das nicht zweckmäßig), solltest du spätestens nach jeder dritten Reihe kontrollieren, ob deine Reihen in der Waage sind. Du schaffst es kaum nach drei Reihen, wirklich schief zu werden.
Und wenn, setzt du mit einer Wasserwaage und/oder Maurerschur die nächste Reihe an, damit du wieder gerade bist.
7.
Ich habe gleich am nächsten Tag verfugt. Das ist gut gegangen. Profis empfehlen aber, zwei oder gar drei Tage zu warten, denn es ist superwichtig, dass die Riemchen vor der Verfugung ganz, ganz fest sitzen. Du willst nicht, dass die Klinker sich von der Wand lösen.
8.
Misch die Fugenmasse wie angegeben. Wenn du den Angaben folgst, passiert es dir eh nicht, aber die Fugenmasse sollte nicht zu dünnflüssig werden, dann rinnt sie aus den Fugen, ehe sie sich festigen kann. Wenn die Mischanleitung eine Wartezeit beinhaltet, solltest du diese unbedingt einhalten. Die Masse wird in dieser Zeit viel fester. Wenn sie immer noch zu flüssig ist, kannst du nach und nach ganz wenig Fugenmörtel einmischen.
9.
Wie schon gesagt, empfehle ich eine Fugenspritze oder Plastiktüte zu verwenden. Die traditionelle Methode, mit Fugenmasse über die Fläche streichen und in die Fugen einarbeiten, habe ich gar nicht probiert. Mein Gefühl sagt, es wird zu viel Schmiererei.
Die Fugenspritze oder Plastiktüte wirkt am Punkt und füllt die Fugen auf (und nur die Fugen).
10.
Nachdem du die Fugenmasse gespritzt hast, wartest du einige Minuten ab, dann drückst du die Masse vorsichtig mit dem Finger zurecht, sollte sie nicht ganz dort gelandet sein, wo du sie haben willst.
Dann streichst du die Fugen mit dem feuchten Pinsel. Das Wasser wirkt wie Kleber und haftet die Fugenmasse an die Riemchen, sollte es nicht schon überall passiert sein. Außerdem verschafft der Pinsel den Fugen eine schöne gleichmäßige Oberfläche.
11.
Danach lässt du die Wand weitere 1-2 Stunden rasten, bis der letzte Feinschliff kommt. Die Fugenmasse soll fest, aber nicht ganz trocken sein. Mit der Stahlbürste putzt du die Riemchen sauber von Fugenmasse-Klecksern. Dann putzt du rund um die Klinker, damit die letzten 2-3 mm (oder mehr) ganz frei von Fugenmasse und die Kanten sauber und frei sind.
Jetzt sieht die Wand ganz authentisch aus. Dieser Schritt bröselt sehr, also achte darauf, dass du immer noch die Plane am Boden hast. Es soll nur Bröseln, bewegst du die ganze Fuge, ist es zu früh.
12.
Nach ein paar Wochen ist es Zeit, die Ziegelwand zu versiegeln/imprägnieren. Richtige Klinker haben offene Poren, die Feuchtigkeit aufnehmen. Sie können schnell zu Flecken und Verfärbungen führen. Die Versiegelung schließt die Poren.
Es ist ein einfacher Job. Es ist wie Streichen mit Wasser. Die Imprägnierung ist dünnflüssig und mit einem großen, weichen Pinsel streichst du die Flüssigkeit über die ganze Fläche. Auch dies kann tropfen, also schütze den Boden mit einer Plane oder Karton, bevor du anfängst.
Die Imprägnierung bekommst du in Baumärkten, entweder als Imprägnierung für Stein oder Versiegelung. Hier haben sie sich nicht ganz über die Bezeichnung geeinigt.
Los geht's
Dann steht nichts mehr zwischen dir und deinem nächsten Klinker-Projekt. Such dir eine Wand aus und mach die schönste Ziegelwand, die du jemals gehabt hast daraus.
Immer noch nicht ganz zufrieden? Du kannst auch dein Klinkerwand streichen, das weisst du schon, oder? Schau dir das an, vielleicht ist das, das richtige für dich:
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