Seife

So hast du Handseife noch nie betrachtet

So hast du Handseife noch nie betrachtet 2340 1316 Parsley of Happiness

Jetzt scheint es mir – zwar früher als geplant – der richtige Zeitpunkt zu sein, über die wahre Super-Power der Seife zu schreiben, denn neben Klopapier und Gesichtsmasken ist die Seife der Star der Stunde.

Dekotipps:

So hast du Handseife noch nie betrachtet

Jetzt scheint es mir – zwar früher als geplant – der richtige Zeitpunkt zu sein, über die wahre Super-Power der Seife zu schreiben, denn neben Klopapier und Gesichtsmasken ist die Seife der Star der Stunde.

Seit der Maison et Object in Paris im Jänner möchte ich so gern einen Beitrag über Seifen schreiben. Dort habe ich so viele Aussteller von Seife besucht, die eine Seife schöner als die andere. Und obwohl ja Seife eigentlich nur einen Zweck erfüllen soll und eher da ist, um die Drecksarbeit zu erledigen, ist sie, meiner Meinung nach, hoffnungslos als Dekogegenstand unterschätzt.

Es wird allzu wenig darüber geredet, wie schön Seife sein kann. Dafür steht ihr viel mehr Lob zu, als sie bekommt. Das Internet ist voll von DIY-Tutorials, wie man Seife selber macht (werde ich allerdings auch mal probieren) und aus aktuellem Anlass gibt es nun auch unendlich viele Anleitungen, wie man die Hände richtig wäscht. Dass die Seife auch ein Deko-Star sein kann, darüber wird zu wenig geschrieben.

 

Also werde ich mich eher dieser Stärke der Seife widmen, nämlich der dekorativen.

Als die Abneigung zur Seife begann

Såpe in der Dusche

Foto: Anne Nygård on Unsplash

Zugegeben, ich war nicht immer ein großer Fan des Seifenstücks. Womöglich ist es eine Alterserscheinung, aber in meinen ersten Schuljahren verwendeten wir ein Seifenstück in einer Seifendose für die Dusche nach dem Turnen. Die feuchtklebrige Seife voller Haare und was noch alles drauf war, hat die Freude an Turnen schon nach der dritten Schulwoche auf ein Minimum reduziert. Nach der fünften Woche ist die Seifendose kaputtgegangen und der ganze Inhalt des Turnbeutels hat geklebt und geschäumt.

 

Waren wir froh, als dann endlich das Duschgel in der unzerstörbaren Kunststoffflasche uns von unserem Leiden erlöste. Das Leben war wieder schön.

 

Ich habe sogar miterlebt, als Seifenstücke in öffentlichen Toiletten gar nicht so unüblich waren. Ich will nicht darüber reden.

 

Nach all diesen Geschichten, muss ich euch wohl nicht erzählen, dass ich lange an meinem Seifentrauma gelitten habe. Das Turnen und die Schule habe ich dennoch schon längst hinter mir (leider länger als ich zugeben mag) und außer in Hotelzimmern, dusche ich überwiegend zu Hause in meiner eigenen Dusche. Händewaschen in der Öffentlichkeit passiert hauptsächlich mit vollautomatisierten Flüssigseifenspendern.

Seife und Bild auf Holzkiste

Tipp

Seifen sind in der Regel in Papier oder gar nicht verpackt. Steigst du von Flüssigseife und Duschgel auf ein Seifenstück um, sparst du dir selbst viele Runden zum Altstoffsammelzentrum und der Umwelt noch mehr Plastikmüll.

Hier sind mehrere Ideen, wie du Plastik vermeiden kannst

Die Zeit heilt nun mal wirklich alles

Und schon hat sich meine Seifenabneigung in eine Seifenliebe entwickelt. Ich kann jetzt nicht mehr genug davon bekommen.

Infolgedessen bin ich jetzt davon überzeugt, dass in jedem Badezimmer und Gäste-WC auf jeden Fall ein Seifenstück zu finden sein sollte, wenn auch nur als Deko. Ebenfalls sieht sie nett aus im Gästezimmer, im Garten, in der Küche oder im Waschraum. Wie wir wissen: Händewaschen ist wichtig und eine schöne Möglichkeit, die Hände zu waschen, hilft dabei.

Seife in Seifenschale

Foto: Trine Saurstroe

Diese Deko muss nicht zwangsläufig direkt neben dem Waschbecken sein und wenn nicht reichlich Platz ist, sieht es schnell vollgerammt aus. Darüber hinaus wirkt eine gebrauchte Seife schnell nicht mehr so delikat. Es kann also ohnehin empfehlenswert sein, die gebrauchte Seife in einem Schälchen direkt neben dem Becken zu haben und deine Seifendeko platzierst du etwas weiter weg auf dem Waschtisch, auf einem Regal, einem Hocker oder einer sonstigen Fläche im Bad. Sie dient dann halt als Nachschub, wenn du mehr Seife brauchst.

Seife in der Glasvase

Seife in Glassbehälter

Foto: crateandbarrel.com

Eine Variante, die seit Jahren ein Favorit von mir ist, sind viele Seifen in einer Glasvase oder einem Glasbehälter. Für einen eleganten Look nimmst du eine Vase in Amphoren- oder Pokalform. Wenn du es eher rustikal oder retro magst, verwendest du ein großes Einmachglas, wie meine Minivariante hier.

Seife im Glass

Foto: Trine Saurstroe

So eine Deko ist supereinfach und sieht immer schön aus. Es ist wie ein Blumenstrauß, nur nützlich. Dafür brauchst du allerdings viele Seifen, damit es wirklich einen Effekt hat. Das bedeutet für den Anfang eine größere Investition, die ist es aber wert und, ich kann es nicht oft genug sagen, es ist nicht umsonst. Seifen brauchst du immer.

Seife auf der Etagere

Seife und Badezimmerdeko in Rot

Foto: Trine Saurstroe

Weniger Seifen brauchst du für die nächste Variante, die aber nicht weniger dekorativ ist. Die Etagere. Es ist denkbar einfach. Du nimmst eine ein- oder mehrstöckige Etagere und legst Seifen und andere Badutensilien drauf.

Eine weiße Etagere in Porzellan oder Steingut sieht in jedem hellen Badezimmer entzückend aus. Etwas Farbe hat aber noch nie geschadet, also habe ich eine Variante in Rot gemacht. Du musst aber dafür sorgen, dass die Etagere ausreichend Platz hat, sonst kommt sie nicht zur Geltung.

 

Etageren sind im Grunde immer eine gute Idee, auch für andere Deko- oder Nutzgegenstände. Wenn sie von der Fläche etwas erhöht sind, wirken sie sofort ansprechender.

Seifendeko Ideen

Foto: Trine Saurstroe

Bei dieser Variante sollte die Seife Gesellschaft von anderen Badutensilien bekommen. Sonst sieht die Seife einsam aus. Auf der Etagere, besonders die ohne Kanten, müssen es Gegenstände sein, die von alleine stehen können und vor allem liegen bleiben. Dinge, die wegrollen können, sind aus hoffentlich offensichtlichen Gründen ungeeignet und flache Gegenstände schaffen zu wenig Struktur in das Ganze. Flaschen, Gläser, Waschlappen, die sich zusammenrollen lassen, passen umso besser.

 

Idealerweise solltest du dich an die gleichen Farbtöne halten. Das ist immer der sicherste Weg zum stimmigen Ergebnis.

Seife im Korb

Ein weiterer Favorit von mir sind Körbe. Körbe sind wie Kerzen, sie passen überall und können für jegliche Dekozwecke verwendet werden. Auch die Seifenauslage. Für welche Art Korb du dich entscheidest, aus Draht, Jute, Holz oder anderen Materialien, ist Geschmackssache. Nimm, was farblich und zur Stilrichtung vom Rest vom Raum passt.

Hygge im Bad Seife Kerze Wärmeflasche

Foto: Trine Saurstroe

Die Körbe befüllst du mit ähnlichen Sachen wie die Etagere. Hier ist es weniger wichtig, dass die Dinge von alleine stehen können, allerdings sollten sie etwas Volumen haben. Flache Gegenstände aufeinanderstapeln macht wenig Sinn, aber einen Schwamm, ein Glas mit Handcreme, ein Waschlappen und viele Seifen füllen den Korb schön aus und es sieht einladend aus.

Korb mit Seifen in neutralen Farben

Foto: Trine Saurstroe

Es gibt keine richtige Formel oder das richtige Verhältnis zwischen der Anzahl an Seifen und Dekosachen. Schlicht und simpel kann genauso gut wirken wie üppig und vielfältig. Die Ausnahme ist vielleicht die Menge an Sachen, die nur einen dekorativen Zweck haben. Die sollte die Menge an nützlichen Sachen nicht groß überschreiten. Wie zum Beispiel eine Seife und 10 Dekofiguren, das ist nie eine gute Lösung.

Eine Seife pro Person

Namensschilder machen irgendwie alles niedlicher, so ist es auch mit der Seife. Ein Glas, eine Tasse oder Schale, oder wie bei mir kleine Töpfe pro Person und ein Namensschild drauf und dein Waschtisch sieht so einladend aus. Außerdem ist es gar nicht so unpraktisch, falls jeder eine andere Seife will.

Töpfe mit Namensschilder

Foto: Trine Saurstroe

Jeg brukte spesialpapir som du kan skrive med kritt på. Da kan du endre navn for hvem du har på besøk.

Seife überall

Seife Landhaus Stil

Foto: Trine Saurstroe

Doch du brauchst natürlich nicht den ganzen Seifenladen zu kaufen, um deinen Waschtisch auf Vordermann zu bringen. Eine einfache Seife kann genauso dekorativ sein, wenn sie etwas in Szene gesetzt wird. Ein Kräutertopf, eine Holzkiste, ein Metallregal oder ganz einfach eine Seifenschale. Die sind schöner als man denkt.

Seife mit Schnur

Foto: Trine Saurstroe

Fehlen dir noch Ideen, was du verwenden kannst?

Hier eine Liste mit Sachen:

  • Waschlappen
  • eine Flasche mit Handcreme
  • Kerze (duh, Kerze geht immer und überall)
  • Steine
  • Muscheln
  • Wattestäbchen
  • Wattepads
  • ein kleiner Handspiegel
  • frische oder trockene Blumen
  • Wärmeflasche
  • Nagelbürste
Seife in Etagere

Foto: Trine Saurstroe

Fakten über Händewaschen:

Und wer hat’s erfunden?

Manchmal sind Seifen fast zu schön, um sich damit die Hände zu waschen. Aber da müssen wir durch, denn wir waschen ja nicht umsonst unsere Hände. Das wissen wir seit einigen Wochen besser als je zuvor.

So war es allerdings nicht immer. Anfang des 17. Jahrhunderts, als Ignaz Philipp Semmelweis Assistenzarzt in der geburtshilflichen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Wien war, war Händewaschen in Krankenhäusern (und wahrscheinlich sonst wo) gar nicht üblich. Dass Bakterien sich über die Hände übertragen, hat man damals nicht gewusst.

Was sie aber sehr wohl gewusst haben, war, dass die Sterblichkeit in der Abteilung von Semmelweis, wo Ärzte und Medizinstudenten arbeiteten, höher war, als in jenen, wo die Hebammen ausgebildet wurden.

Die Ärzte und Medizinstudenten arbeiteten zudem täglich an verstorbenen Frauen, die Hebammen jedoch nicht. Mit den „gleichen“ ungewaschenen Händen untersuchten Ärzte ohne zu zögern auch die Gebärenden. Wie gesagt, das mit der Bakterienübertragung über schmutzige Hände wussten sie (noch) nicht.

DIY Töpfe mit Namensschild

Foto: Trine Saurstroe

Semmelweis wollte der Sache näherkommen und untersuchte die werdenden Mütter noch gründlicher, was wiederum zu einer noch höheren Sterberate führte. Erst als sein Medizinerfreund an einer Blutvergiftung von einer Skalpellschnittwunde starb, dachte Semmelweis, die Lösung gefunden zu haben. Das verwendete Skalpell wurde vorher an einer Leiche verwendet.

 

Er verordnete allen Studenten, die an Leichen arbeiteten, sich danach die Hände mit Chlorkalk zu waschen. Ziemlich aggressiv für die Haut, aber auch für die Bakterien. Dies führte zu einem Rückgang der Sterberate von 12,3 % auf2–3 %. Sie lag jedoch immer noch über der anderer Abteilungen. So verschärfte er die Verordnung, dass alle nach jeder Untersuchung die Hände waschen müssten.

 

Die Sterberate ging auf 1,3 % zurück, sogar unter jene der Hebammenabteilung. Semmelweis lag also richtig.

Doch trotz dieses Erfolgs waren seine Kollegen weder beeindruckt, noch wollten sie seine Ergebnisse anerkennen. Erst mehrere Jahrzehnte später wurde seine Theorie bestätigt und Händewaschen und Hygienevorschriften in den Spitalern eingeführt.

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